Ich habe die Sommerzeit genutzt, um mal wieder richtig durchzuschnaufen und in vielerlei Hinsicht zu regenerieren. Ich hab ganz viel gelesen, 7 oder 8 Bücher waren es insgesamt und ich könnte eigentlich auch etwas über meine ganzen Learnings zum Thema Mindlifting, Mindset und gesunde Gedanken schreiben Dazu habe ich nämlich schwerpunktmäßig gelesen und das ist auch mein Jahresthema oder mein Wachstumsziel in 2021.
Aber ich habe mich für etwas anderes entschieden.
Für mich ist die Urlaubszeit auch immer eine Zeit, wo ich meine Morgenroutine ganz bewusst unterbreche. Tatsächlich mache ich nämlich die Erfahrung, das ich nach 3-4 Wochen Pause von meiner Morgenroutine (bestehend aus Bibellesen, Beten, Spazierengehen, Tagebuch schreiben,Lesen, Affirmationen sprechen, Workout machen) hinterher mit viel mehr Elan an meine Routine rangehe, wenn ich bewusst pausiert habe. Diesen Effekt kennt man auch vom körperlichen Training: Ohne Pausen keine Fortschritte.
Aber so ganz ohne Gott will ich im Urlaub ja auch nicht sein. Immerhin mache ich ja nur Urlaub von der Gemeinde und nicht von Gott. Und auch wenn es mir gut tut, mal meine normale Routine bewusst zu unterbrechen, tut es mir erfahrungsgemäß nicht gut, wenn ich mir gar keine Zeit nehme für Gott, für mich oder für Gott und mich.
Eine Möglichkeit sich eine relativ kurze, aber doch gehaltvolle Zeit für Gott und sich zu nehmen, stell das TIME-Modell da.
Das Time-Modell ist für mich nicht nur eine gute Urlaubsalternative (geworden), sondern auch eine hervorragende Möglichkeit für besonders stressige Tage, an denen ich nicht die Zeit habe 60-90 Minuten in meine Morgenroutine zu investieren. Oder für die Tage, wo ich nicht pünktlich aufstehen konnte oder wollte, weil es am Abend davor sehr spät geworden ist und ich nicht an erholsamen Schlaf sparen wollte. Außerdem wird mir das Timemodell mehr und mehr eine liebe Methode um einen kurzen und strukurierten Tagesabschluss hinzubekommen.
Wenn du jetzt auch bereit bist, dann erkläre ich Dir jetzt das TIME-Modell.
Das TIME-Modell besteht aus 4 Komponenten. Jeder einzelne Buchstabe des Wortes TIME (zu deutsch also Zeit) steht für eine bestimmte Tätigkeit oder Sache, wobei sich einzelne Komponenten auch verbinden lassen. Aber die 4 Buchstaben bilden eine Struktur und wann immer man sich zwischendurch, am Ende des Tages oder anstelle einer ausführlich Morgenroutine kurz mal Zeit nehmen will für Gott und mich, hilft das Time-Modell.
T- Thankfulness
Das T in TIME steht für Thankfulness. Also für Dankbarbeit. Wenn ich inne halte, wie gesagt: morgens, zwischendurch oder abends, dann überlege ich mir mindestens eine Sache, besser sogar 3 Sachen für die ich im Moment oder an diesem Tag dankbar bin. Wir sind es gewohnt über unsere Sorgen nachzudenken und zu sinnieren, haben es aber verlernt danke zu sagen.
Dankbarkeit verändert unsere Fokus und unsere Emotionen. Fast jeder Tag ist gefüllt mit nervigen oder frustrierenden Augenblicken. Aber das darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass es jeden Tag auch Dinge gibt für die man dankbar ist.
Es gibt so viele Arten und Weisen von Gebet und jede hat seine Berechtigung. Doch die Königsdisziplin aller Gebetskünste ist für mich das Dankgebet. Es gibt so vieles für das wir dankbar sein können, ja dankbar sein müssen. Als Christen sind wir so reich beschenkt worden durch das was Christus für uns gemacht hat und was er aus uns gemacht ha.
In der Tat und jetzt werde ich ganz theologisch sind es die wenigsten Sachen für die wir Gott bitten müssten. In Christus sind wir in allem reich gemacht, heißt es im 1. Korintherbrief. In IHM sind wir bereits zur Fülle gebracht wurden schreibt Paulus im Kolosserbrief. Durch Jesu sind wir bereits jetzt mit aller geistlichen Segnung in der gesamten Himmelswelt gesegnet worden, sagt die Bibel im Epheserbrief.
Entsprechend darf unser Gebetsleben vor allem von Dank überquillen. Und wie schon so oft betont, verändert Danken unser Mindset. Du siehts nicht mehr das, was dir fehlt, sondern das was du hast. Du fühlst dich nicht länger arm, sondern reich. Du gleich zu Beginn eines Tages oder halt am Abend positiv drauf durch das TIME-Modell.
Ganz besonders wenn man so richtig schlecht drauf ist, und es einem egal ist, ob das Glas halb voll oder halb leer ist – weil der Rest sowieso verdunstet -spielt der Dank eine besondere Rolle. Wenn es schwer fäll zu danken Dank tatsächlich ein Opfer ist, liegt hier eine besondere Verheißung drauf In Psalm 50, Vers 23 sagt die Bibel: Wer Dank opfert, verherrlicht mich und bahn einen Weg; ihn werde ich das Heil Gottes sehen lassen. Dankbarkeit öffnet dir neue Perspektive und es öffnet die Fenster des Himmels. Deswegen sagt man auch: Danken öffnet Schranken.
I- Inspiration
Das I in TIME steht für Inspiration. Hier darf man den einen oder anderen inspirierenden Gedanken aufnehmen. Natürlich kann man hier, wenn man Zeit hat auch einen längeren Abschnitt aus der Bibel lesen. Aber wir stellen uns ja vor, dass man nur kurz Zeit hat.
Hier könnte man zumindest einen kurzen Bibelvers lesen. Ich bin überhaupt kein Fan von den sogenannten Losungen oder den Losungsworten. Das liegt aber nicht so sehr an den Tageslosungen. Wie auch, immerhin handelt es sich um Bibelverse, also um Gottes Worte. Was mich stört ist unser Umgang mit den Losungen. Für viele ist es nicht die Tageslosung, sondern die Tageslösung. Und für meinen Geschmack zu viele Nachfolger von Jesus, meinen in fast jeder Losung die punktuelle Führung Gottes zu sehen. Hier kann es kritisch werden.
Aber im Grunde spricht überhaupt nichts dagegen, sondern alles dafür, sich per Tageslosung oder per Bibelapp den Vers des Tages reinzuziehen. Es geht ja nicht um ein Bibelstudium oder systematische Bibellese, sondern um einen inspirierenden Gedanken. Bibellese und Bibelstudium haben ihren Platz woanders.
M- Meditation
Das M unseres TIME-Modells steht für Meditation. Das Thema Meditation wird auch unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten immer interessanter. Regelmäßige Meditation hilft nachweislich dabei Stress zu reduzieren, die Lernleistung zu steigern, negative Gefühle zu regulieren, Selbstheilungskräfte zu aktivieren, Gelassenheit und Selbstbeherrschung zu fördern, Empathie zu erhöhen, Herzerkrankungen zu lindern usw.
Dabei ist Mediation keine meso-eso- Nummer, sondern zutiefst biblisch. Ganz besonders das Meditieren über Gottes Worten, seinen Zusprüchen oder Verheißungen hat massive Auswirkungen auf unsere geistliche Gesundheit.
Idealerweise meditiert man über dem inspirienden Gedanken, den man kurz zuvor aufgenommen hat. Man kann aber auch jede beliebige Verheißung dafür verwenden.
Sehr gut eignet sich auch das sogenante Herzensgebet. Dabei bete man meditierend und wiederholend den folgenden Satz: Jesus Christus, erbarme dich meiner! In anderen Traditionen des Herzensgebets meditiert man schlicht und ergreifend über dem Namen Jesus. Das mache ich am Liebsten. Dabei spreche ich leise oder auch nur in Gedanken immer wieder den Namen Jesus aus und atme dabei ganz bewusst ein und wieder aus. 4 Sekunden durch die Nase einatmen, 2 Sekunden den Atem anhalten und 4 Sekunden ausatmen – wieder durch die Nase. Manchmal verwende ich dabei auch den Namen JAHWE gebrauche. Es gibt Leute, die glauben und behaupten, dass der Name JAHWE eigentlich das Atemgeräusch eines Menschen wiedergibt. Und dann wird der Name JAHWE einfach auf das Ein- und Ausatmen gelegt.
Beim Einatmen …. JAH
Beim Ausatmen … WE.
Ich verbinde das manchmal mit der Atmen-App meiner SMART- Watch oder stelle mir hier einen Timer für 1-2 Minuten.
E- Exercise
Das E in TIME steht für Exercise. Also für Übung. Klassischerweise und in dem Kontext, wo ich das Modell herhabe, steht das für körperliche Ertüchtigung.
Wenn du übrigens wissen willst, woher ich das TIME-Modell habe und aus welchem Kontext ich das rausgelöst und verchristlicht oder getauft habe, dann schreib mir einfach. Ich lüfte das Geheimnis dann Exklusiv für dic und damit auch ein Geheimnis über mich, dass nur die wenigsten von mir wissen.
Ich finde körperliche Ertüchtigung alles andere als unpassend an dieser Stelle. Man weiß heutzutage mehr denn je über die sogenannte Body and Mind-Connection und darüber, dass mentale Fitness viel mit körperlicher Fitness zu tun hat – und umgekehrt.
Ich wäre nicht überrascht, wenn es auch so was wie eine Body and Spirit-Connection gäbe. Ich bin schon jetzt davon überzeugt, dass ein gesunder Geist in einem gesunden Körper lebt und die Bibel nicht von ungefähr unserer Leib als den Tempel des heiligen Geistes bezeichnet.
Von daher könnte an dieser Stelle des TIME-Modells – vorausgesetzt man hat etwas Zeit – ein Spaziergang stattfinden. Oder ein kleines Workout oder etwas Stretching zumindest. Manch einer absolviert hier vielleicht auch eine geführte Atemübung, wenn bis hierhin noch nicht geschehen oder nimmt eine kalte Dusche. Für einen meiner früheren Mentoren, war die tägliche Toilette – gemeint war hier die ausführliche Zeit im Badezimmer mit allem Pipapo eine geistliche Angelegenheit. Warum nicht?
Exercise kann hier aber auch neben der Meditation eine weitere ganz bewusst durchgeführte geistliche Übung sein. Zum Beispiel das Tagebuchschreiben oder eine andere Form von Reflexion. Man könnte hier auch im Sinne einer Rückbetrachtung auf den Tag die Dinge vor Gott beichten, die falsch waren. Oder man spricht, so wie ich zu guter letzt immer noch mal seine ganz persönlichen Affirmationen.
Wer auf der Suche nach weiteren Anregungen für geistliche Übungen ist, sei auf die die einzelnen Episoden des Wachstumskatalysators oder auch auf mein Buch „Wachstum ist kein Zufall“ hingewiesen. Hier erkläre ich einige der hier erwähnten Übungen und viele weitere im Detail.
Das also ist das TIME-Modell, das ich im Urlaub, an stressigen Tagen oder am Ende eines Tages gerne mal praktiziere:
Thankfulness. Ich finde 1-3 Dinge für die ich dankbar bin, sage Gott ausführlich danke dafür und verändere dadurch meinen Fokus.
Inspiration: Ich lese einen mehr oder weniger kurzen und inspirierenden Text. Den täglichen Vers meiner Bibelapp oder auch die Tageslosung.
Meditation: Ich denke intensiv über den jeweiligen Vers nach oder meditiere über einem Bibelwort, eine Zusage. Oder ich bete in Verbindung mit einer Atemübung das Herzensgebet.
Exercise: Ich praktiziere entweder eine körperliche Bewegungseinheit oder eine geistliche Übung (wie die Beichte, das Tagebuchschrieben oder das Sprechen von Affirmationen)